Christian Thomasius war ein deutscher Jurist, Philosoph und Hochschullehrer. Er wurde am 1. Januar 1655 in Leipzig geboren und verstarb am 23. September 1728 in Halle (Saale).
Thomasius gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Aufklärung in Deutschland. Er war einer der ersten deutschen Juristen, die das Römische Recht kritisch hinterfragten und sich für eine Neuorientierung des deutschen Rechtssystems einsetzten. Er plädierte dafür, dass alle Gesetze auf Vernunft und Naturrecht basieren sollten und nicht auf einer religiösen oder theologischen Grundlage.
Thomasius setzte sich auch für Meinungsfreiheit und Toleranz ein. Er war ein großer Befürworter der Religionsfreiheit und trat für die Trennung von Kirche und Staat ein. Diese Ideen waren zu seiner Zeit revolutionär und brachten ihm auch Kritik und Anfeindungen ein.
Thomasius lehrte an verschiedenen Universitäten, darunter Leipzig und Halle. Er war ein gefragter Redner und schrieb zahlreiche Bücher zu Recht, Philosophie und Ethik. Sein Werk "Institutiones Jurisprudentiae Divinae" (Institutionen des göttlichen Rechts) gilt als eines seiner wichtigsten Werke.
Außerdem war Thomasius ein enger Freund von Gottfried Wilhelm Leibniz, mit dem er sich in Briefen austauschte und gemeinsame Projekte verfolgte.
Heute wird Thomasius als einer der Wegbereiter des modernen deutschen Rechts und der Aufklärung in Deutschland angesehen.
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